Drei Länder auf einen Streich – Vorbereitung für Russland 2.0

Guten Morgen aus dem nasskalten Fahrerlager 50km vor Tallinn. Während es sich Tanja, Simone, Sven und Jörn in opulenten Whirlpools und üppigen Frühstücksbuffet sehr gut gehen lassen falten wir (SiMone und ich) uns aus dem Schlafsack und Luftmatratzen-Chalet des Santa Fe heraus. Freundlicherweise haben uns die anderen 4 die Kühlbox und den Gaskocher da gelassen. So können wir uns einen löslichen Kaffee kochen und ein kleines Frühstück machen. Blöd nur das der Kaffee und das Brot immer noch in den anderen Autos waren. Also kein Kaffee, kein Brot, nix. Das Bild in der internen WhatsApp Gruppe über frisch geduschte Team Kollegen, einem reich gedeckten Frühstückstisch läßt den Launepegel gleich mal in astronomische Höhen schnellen.

Wir wollen uns in der Altstadt von Tallinn treffen. Kleiner Rundgang in der Altstadt. Sehr schön hier, Alexander-Newski-Kathedrale, die Gassen und Häuser, nett anzusehen. Im Hafen sieht man ca. 5-7 Kreuzfahrtschiffe, dementsprechend ist natürlich voll mit guided Tours, Selfiesticks und Touristen. Noch einen Cappuccino und dann geht’s los. Unser nächstes Ziel Riga in Lettland ist auf der Karte markiert. Schöner Schengen Raum, einfach mal so über die Grenze nach Lettland gehuscht. Und wow, hier gibt es LPG an Tankstellen. Endlich, nach über 6.000 km macht es sich bezahlt anstatt eines Reserverad einen Gastank in der Kofferraummulde zu haben. In Riga angekommen ist es sehr stürmisch, wir machen eine kurze Abstimmungspause an einem Campingplatz. Als erstes fliegt uns erst mal ein Baustellen Absperrgitter entgegen. Wird Zeit dass wir uns woanders unterhalten. Beim essen vielleicht? Also ab in die Altstadt von Riga, Parkplatz gesucht (4 EUR für eine Stunde, willkommen in Europa) und ein typisch lettisches Restaurant gesucht. Gefunden, lecker gegessen und dann noch die Planung für heute und morgen kurz skizziert. Wir entschließen uns Kaliningrad anzufahren. Wir hatten intern diskutiert ob wir es wirklich machen sollen was aber eher den umkalkulierbaren Grenzübertritt nach Russland geschuldet ist. Mit Ein- und Ausreise können da mal schnell 8-10 Stunden zusammen kommen. Im Prinzip ein Tag Fahrstrecke die abgespult werden kann. Wir haben eine kleine Fährverbindung ausgemacht, ca. 10 Minuten Fahrzeit und führt von  Klaipėda zur Enklave nach Russland und dann auf der Landzunge weiter nach Kaliningrad. Hier ist die Einreise schneller (hopefully), wohl auch weil einige Teams den etwas umständlichen Weg scheuen und daher der Übergang auch nicht so voll ist. Das dauert ja mit uns shocn eine Weile, die ganzen Papiere die ausgefüllt werden müssen, die Kontrollen der Fahrzeuge mit dem Spektrum kurzes kontrollieren und Sichtkontrolle bis hin zur Halbdemontage des ganzen Fahrzeuges. Alles dabei.

Und wir haben beschlossen nicht in Riga zu übernachten sondern noch mindestens 2 Stunden zu fahren damit wir morgen früh bei der Fähre sind. Aber die Altstadt von Riga wollten wir uns noch mal ansehen. Auch hier ist schon viel Geld der EU nützlich investiert worden. Sehr schöne Gebäude, Plätze, umsäumt mit netten Cafés und Restaurants. Nur schade dass das Wetter nicht optimal ist, Mal Regen, mal Niesel, aber immer stürmisch zwingen uns dann doch schneller zu den Fahrzeugen zurück zu kehren als geplant und gewünscht. Aus der Stadt raus gibt es dann über Land, Stock und Stein bis nach Litauen. Grenzfoto, weiter geht’s.

Die Meldungen in Rescue Gruppe der BSC häufen sich, mehr und mehr Fahrzeuge haben Probleme, von Schäden die mit mehr oder weniger größeren Aufwand wieder beseitigt werden können ist die Rede, Radlager, defekte Kühler, Wasserpumpen und und und. Aber auch echte Totalausfälle kommen jetzt schon vor. Totalausfall dahingehend dass nur mit echt großen Aufwand das Fahrzeug wieder fahrtauglich ist, aber keine großen Touren mehr machen können, also straight back to Hamburg und nicht über Los fahren.

Wir haben zwar ein ordentliches Essen Abends in Riga gehabt, würden aber gerne noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen, was zu trinken, bisschen was zu knabbern, evtl. Noch das eine oder andere frische für das Frühstück morgen früh. Wir kommen an einem Supermarkt vorbei. Alle in die Eisen und rein. Packen ordentlich was in den Einkaufswagen, Chips, Erdnüsse, anderes Knabberzeugs, Bier, Rotwein, etc. Leider darf in Litauen ab 20:00 Uhr kein Alkohol mehr verkauft werden. Also 3/4 des Einkaufswagen wieder entleert. Next Stop: Camping Platz in Šiauliu Rajonas. Kleiner, aber feiner Campingplatz. Drei Wohnmobile, zwei aus der Hansestadt Lübeck einer aus Mönchengladbach und das Team 174 mit dem Opel Omega waren dort. Für die Wohnmobilfahrer waren die auffälligen FuntasticSix Fahrzeuge erst mal das eine oder andere Foto wert. Begrüßt wurden wir von der Inhaberin des Campingplatzes mit einer großen Schale frisch gepflückter Erdbeeren. Die Beeren waren nicht groß, aber geschmacklich top. Sofort wird der Unterschied zwischen den gezüchteten, mehr nach Wasser als nach Erdbeere schmeckenden  Früchten bemerkbar und den hier vorhandenen „echten“ Erdbeeren.

Die eisernen Bierreserven werden angezapft, Chipstüten liegen auf den Campingtisch. Es war noch ein lustiger Abend. Mit dem Kofferraum- und Boxen-Tetris Spiel wurde dann die Nacht in Litauen eingeläutet. Heute sind wir von Estland über Lettland bis nach Litauen gefahren. Morgen früh gibt es Camping Frühstück und dann geht’s los nach Kaliningrad. Und morgen ist auch schon Freitag. D.h. wir nähern uns mehr und mehr dem Ende der Rallye, aber wir haben noch einiges vor…

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