Die Nacht war extrem kurz. 05:00 aufwachen, Katzenwäsche und dann einreihen auf den Tracks zur Fähre. 4 Stunden Fahrzeit liegen vor uns. Dort kann der Schlaf nachgeholt werden. Irgendwie habe ich das Gefühl dass hier keiner irgendwas kontrolliert, Tickets, was auch immer. Die anderen aus dem Team versuchen mit darzustellen dass alles seine Richtigkeit hat. Ich glaube das nicht. Vor zwei Tagen haben wir das Ticket für drei Fahrzeuge gebucht. Wir haben ja eine Team Kreditkarte. Da aus Sicherheitsgründen die Bezahlung über Kreditkarte am Handy freigegeben werden muss und Simone das übersehen hatte, haben wir vorsichtshalber noch mal über eigene Kreditkarte gebucht, und das dann auch noch mal doppelt, über Sven und SiMone. Die haben dann noch schnell die Buchung über die KK App zurückgezogen, mit der Konsequenz dass keine offiziell Karten gekauft hat, eine Buchung (telefonisch bestätigt) aber trotzdem vorlag. Alles in Ordnung, also, aber ohne zu bezahlen? Sollten wir etwa eine Sicherheitslücke im System entdeckt haben? Egal, alle Fahrzeuge der FuntasticSix auf die Fähre gerutscht. Die wichtigsten Utensilien gezückt, 5-fach Steckdosen, Drohnenkoffer, MacBook, alle möglichen Ladekabel und Adapter. In Cafés und Restaurants machen wir das auch so. Teilweise werden wir komisch angesehen wenn ich anfange meine Ladeinfrastruktur aufzubauen und zu verkabeln. Die Sitze auf der Fähre äußerst gemütlich. Ich ziehe es vor direkt einzuschlafen und beim einlaufen im Hafen auf den Lofoten wieder aufzuwachen.
Diese Region ist anders als alles andere was ich bis jetzt in meinen Leben gesehen habe. Mit einem Wort atemberaubend. Jetzt macht sich unsere Drohne bezahlt die wir von gridscale zur Verfügung gestellt wurde. Mega krasse Aufnahmen haben wir gemacht. Auch von den tausenden Kabeljau Köpfen die mit Schnüren an Holzgestelle zum trocknen aufgehängt wurden. Die Zungen der Fische werden zwischendurch von Kindern rausgeschnitten, die können sich damit ihr Taschengeld aufbessern. Wenn die Fischköpfe dann komplett luftgetrocknet sind werden diese nach Afrika verschickt, dort wird dann Fischsuppe draus gemacht. Für Afrikaner. Was für eine komplett irre und kranke Welt.
Es riecht auch nicht besonders lecker an diesem Platz, also weiter in die Stadt. Wir hatten heute morgen weder Frühstück noch Kaffee. Der nächste Ort soll dafür herhalten den Koffeinentzug wieder auszugleichen. Leckere Bäckerei gefunden, lecker Cappuccino und lecker Lachsbrötchen gegessen. Wir sind dann noch mal in ein Einkaufscenter rein. Wir können einen Grillrost gebrauchen. Ich habe den kleinen Webergrill von zu Hause mitgenommen, noch zu meiner SiMone gesagt, cool, da ist für erste noch ein Sack Holzkohle drin und ein paar kleine Scheite für einen Feuer. Schön ausgefüllt die Kugel des Kugelgrills. Optimal und effektiv Platz ausgenutzt habe ich gesagt. Und mich gar nicht gewundert dass der Grillfest, wäre er vorhanden, diese Packungskünste zunichte gemacht hätte. #Experte. Long Story short: Wir haben keinen Grillrost für die tollen Grillende die wir machen wollen und möchten. Vorgestern hatten wir ja Glück weil es einen Grillplatz inkl. Grill gegeben hat. Bis auf Aluschalen wo man halbe Rinderhälften einlegen kann haben wir nichts gefunden. Also weiter. Sehr weit ist es heute ja auch nicht. Das erste offizielle Fahrerlager bei Hoy auf den Lofoten waren auf uns. Zwischendurch noch mal tanken. 1,78 EUR pro Liter Sprit. Willkommen in Norwegen. Man sollte es nicht tun, aber musste es in D-Mark umrechnen, über 3,50 DM pro Liter Sprit. Ich erinnere mich an das Titelblatt des Spiegels den ich als Jugendlicher schon gerne gelesen habe. Da hielt sich der „deutsche Autofahrer“ die Zapfpistole an den Kopf und drüber stand. Sprit bald 2 Mark? Schön wärs. Jammern hilft nicht. Der Tank muss voll oder wir bleiben halt stehen. Wir haben uns für das weiterfahren entschieden.
Am Fahrerlager in Hoy angekommen, wir wäre erstaunlicherweise im vorderen Viertel der ganzen Teams haben wir uns ein schönes Plätzchen ausgesucht. Und jetzt kam auch das Highlight der Rallye zu Ihrem ersten Einsatz. Seit Hildesheim liegt nun schon das Pavillon auf dem Dachträger des BMW, sonst übrigens nichts mehr. Außer das Hupen und Lichtgedöns. Hübsch mit Lichterkette und Seitenwänden die wir aber noch hochgerollt haben.
Der Platz war direkt am Stand, es gab direkt auch was zu essen vom Org-Team des Superlative Adenauer Club, Pölser i Lappen gibt es. Eine Spezialität in Norwegen. Brühwurst gebraten mit Senf oder Ketchup in einem dünnen Fladen gewickelt. Schmeckt.
Direkt vor dem Fahrerlager gab es einen Berg den man über einen Trail erklimmen kann, Simone, Tanja, Jörn und Sven machen einen auf Louis Trenker. 350 Meter hoch sind sie gekraxelt. Wahnsinnige Bilder haben sie da oben gemacht.
SiMone und ich bleiben unten, mischen uns unter anderen Teams und plauschen über das erlebte.
Krassestes Team ever. 4 Kanadier, kommen aus dem Westen von Kanada, haben ihr Fahrzeug mit kanadischer Zulassung per Schiff nach Rotterdam verfrachtet um dann noch ein weiteres Auto in Wiesbaden zu kaufen (Audi 100) um diese Rallye zu fahren. Danach gehts wieder nach Kanada. Mega.
Die Viking Games starten. Jedes Team, also auch wir (3 Teams) haben ein Stöckchen bekommen. Es gilt dieses so nach wie möglich an ein Holzpflock zu werfen. Immer 20 Teams treten an, die besten 4 kommen weiter. Ich habe gleich komplett abgeloost. Mehr Zeit zum filmen und Drohnen fliegen dachte ich mir Zweite Aufgabe der Viking Games. Jeweils zwei Teams arbeiten zusammen. Eine Orange zwischen beiden Sterns geklemmt, Einmal dann zusammen den Parcours durchlaufen. Die Orange darf nicht runterfallen. Bei den letzten Teams war die Orange schon arg gebeutelt. Kein Wunder also dass diese jetzt zum Teil schon zerdrückt und zerplatzt sind. Orangenfetzen und Saft kleben an den Köpfen. Sieht lecker aus. Walking dead oder so ähnlich.
Tauziehen war als nächstes dran. Man man nicht viel erklären. Nach und nach minderten sich dadurch die Teams.
Nächstes Highlight, Viking Games waren beendet, das Siegerteam habe ich nicht gesehen, musste die Drohne startklar machen. BTW: noch bessere Ausrede, denn jetzt sollen soviel wie möglich in den Atlantik hüpfen. Der Strand, echt schön, das Wasser, echt arschkalt. Und doch gab es wieder einige Unerschrockene die dann in die Fluten gesprungen sind. Zeitgleich wurde das große Lagefeuer entzündet.
War ein netter Plausch mit vielen anderen Teilnehmern der Rallye. Natürlich wurde es auch nicht dunkel, Die Party ging sozusagen bis zum Morgengrauen.