Tag 13 – Einreisen ohne ausgereist zu sein

Tag 13 | Tiflis (GE) – Cildir Gölü (TR)
12. Mai 2016 | gefahrene Stecke: 398 km

Das war schon Tiflis. Eigentlich schade. Erst gestern Abend angekommen, heute schon wieder zurück. Gerne wären wir einen Tag länger geblieben. Überhaupt scheint mir Georgien sowas wie ein Notnagel zu sein. Die Wolle mit denen man löchrige Socken stopft. Immerhin als offizielles Zwischenziel auch mit Rosengarten aka Friedensgarten war hier überhaupt nichts offizielles. In anderen türkischen Dörfern wo man teilweise nur durchgefahren ist und den Straßenstaub aufgewirbelt hat ist mehr „Show“ gewesen. Und um dann in Tiflis nur reinzufahren, Rosenstöcke abliefern und wieder weg, ist nicht genug. Hier hätte das OK mehr organisieren müssen. Einhellige Meinung aller Teams.
Aber so ist es nun mal. Um 08:00 wollen wir die Motoren anlassen. Getreu dem gestrigen Abend mit der Live Band dudelt um 07:00 „Wish you where here“ aus dem iPhone. Duschen, anziehen, Klamotten packen und los. Unten direkt vor der Pension Maia ist ein Bäcker. Und daneben ein Kaffeestand. Das soll das Frühstück für heute darstellen. Blöd nur, dass um 08:00 Uhr ganz Tiflis noch schläft. Nichts hat auf, selbst der McDonald vor den geparkten Autos hat noch zu. Apropos geparkte Autos. Sie sind natürlich nicht abgeschleppt worden. Die Fahrt beginnt. Wir müssen wieder zurück über die sogenannte Weinstrassen Route. Also den gleichen Weg zurück wie gestern hergefahren. Alleine das ist schon mehr als Quatsch und zeigt wie blödsinnig eigentlich der Abstecher nach Tiflis war. Ok, wir müssen nicht bis Batumi zurück, aber der Großteil der Strecke, fast die Hälfte geht jetzt wieder durch die Ortschaften die durch schlechte Strassen geprägt sind um dann links in Richtung Türkei abzubiegen. Alle Teams sollen einen bestimmten Grenzübergang nutzen. Als viertes Team erreichten wir die Grenze zurück in die Türkei. Die klassische Prozedur, Reisepass, KfZ Schein, grüne Versicherungskarte, etc. In beiden Autos sah es im Innenraum nicht gerade aufgeräumt aus, die Grenzbeamten nahmen einen kleinen Blick in das Fahrzeug. Dann konnten die Fahrzeuge schon mal durch. Intensive Kontrolle sieht anders aus. Bei der Passkontrolle hatte ich irgendwie das Gefühl das mit meinem Pass irgendwas nicht stimmt. Auffällig lange wurde mein Reisepass studiert. Eine Kopie einer Seite gezoomt auf DIN A4 wurde gescannt und ausgedruckt. Dann bekam ich alles zurück. Simone musste zu einem anderen Schalter um dort noch die Papiere für das Auto abstempeln zu lassen. da kam wieder die Diskussion bezgl. meines Passes hoch. Den wollte man noch mal sehen. Jetzt haben wir auch verstanden was die Grenzer die ganze Zeit gesagt haben. Mir fehlt der Ausreisestempel aus der Türkei als wir nach Georgien eingereist sind. Ich habe dem Grenzbeamten nur auf Englisch sagen können, dass ich nicht mehr machen kann als bei der Ausreise meinen Pass abzugeben um ihn danach vom Grenzbeamten wieder zurück zu bekommen. Das hat den Beamten als Begründung auch gereicht. Scheint alles sehr sicher zu sein hier in der Türkei. Die Weiterfahrt ging durch ein über 2.200 Meter hohes Gebirge. Wahnsinnig schöne Aussicht, wenn nur der Regen und der Dunst nicht wären. Schade. Wir sind sogar an Schneewehen vorbei. Ein Bild im T-Shirt davor musste sein. Die engen und steilen Kurven meisterten die beiden Omegas mit Bravour, wobei RMS Hildesia teilweise wieder sehr hohe Wassertemperatur hatte. Aber die Abfahrten wurden dann genutzt um wieder auf normale Temperatur abzukühlen. Kurz vor dem Fahrerlager sind wir in einen Ort abgebogen um uns mit Lebensmitteln zu versorgen. Wieder nutzten zahlreiche Bewohner uns zu begrüßen, mit Cay. Unterschrieben auf der Motorhaube und waren sehr neugierig, aber nicht aufdringlich interessiert über uns und vor allen über die Fahrzeuge. Komplett ausgerüstet mit Getränken, Efes und was Eßbaren sind wir dann zum Fahrerlager. Pünktlich angekommen fing es direkt an zu regnen was den Aufbau des Vorzeltes, bzw. der Regenplane nicht gerade erleichterte. Auch hier war wieder klar. Der Platz ist viel zu klein. Warum das OK aber auch immer denkt 80 Teams auf einen Platz unterzubringen auf dem max. 30 aufpassen bleibt mir schleierhaft. Gegenüber auf der anderen Straßenseite war noch ein weiterer Platz der jetzt schon knietief schlammig aussah. Einige Teams machten es sich da „gemütlich“. So langsam geht uns dieses „Außerhalb-der-City-und-noch-weiter-campen“ ordentlich auf den Zeiger. Ca. 1,5 Stunden später war der Grill auch endlich auf Hitze-Modus geschenkt. Lecker Hähnchen gab es heute. Es war sogar sehr lecker. Aber es war auch wirklich kalt. Toiletten waren wieder optisch wenig ansprechend, geschweige in Summe funktional. Duschen gab es gar nicht. Beide Omegas standen Rücken an Rücken mit einer Plane über den geöffneten Kofferraumklappen. Heute Abend kamen noch die Dustbusters zu Besuch mit einem Kräuterschnaps „Jan Torf“. War lecker. Und eine coole Kofferraumparty. Irgendwann war das letzte Efes weg und der Kräuterschnaps leer. Danach gingen die Heckklappen zu und die Nachtruhe über den beiden Wüstenschiffen kehrte ein.
Wie gedacht war der Platz am nächsten Morgen so überfüllt dass die angefragt besseren Plätze im Gelände der Gendarmerie (welche wir aber nicht benutzen dürfen) dann doch genutzt werden dürfen. Aber das erfahrt ihr ja eigentlich erst morgen. That’s all für heute.
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