Tag 17 – Kleiner Plausch mit dem Dorfältesten. Wir reden Klartext.

Tag 17 | Ürgüp (TR) – Sereflikochisar (TR)
16. Mai 2016 | gefahrene Stecke: 204 km

Entspanntes Aufstehen. Ein Teil des Fahrerlagers war auf einem Parkplatz der andere Teil der Fahrzeuge und Teams daneben auf einer Art überdachten Fläche abgestellt. Ich denke die Fläche mit Dach wird für sowas für Wochenmarkt genutzt. Ein paar Geschäfte waren direkt dort ansässig. Auch waren wieder Besucher da. Die neugierigen Blicke auf die Fahrzeuge der Teams waren gepaart mit interessierten Gesprächen. Einige schauten hier und da verwundert als Rallyeteilnehmer sich aus den Fahrzeugen nach nächtlichen Schlaf heraus falteten. Unser Frühstück stand an. Kaffee mit frischen Brot aus dem 2,50 Meter entfernten Bäcker und Rührei. Die Gaskartuschen neigen sich dem Ende. Wir hoffen das es für dieses Frühstück noch reichen wird. Tut es. Wir haben in Ruhe gefrühstückt. Wie immer kam Cord vom Team Südheide noch hinzu und trank mit uns auch noch Kaffee. Wir geniessen zusammen den aus unserer Sicht heutigen stressfreien Tag. Im Anschluß sind wir im gegenüberliegen Hotel gesessen und das WLAN ausgenutzt. Und wir sind unsere erste Mütze losgeworden. Welche Mütze? Es handelt sich um die Mützen die Verwandte und Freunde in Nachtschichten für uns gehäkelt haben da ich einem Aprilscherz aufgesessen bin. Liebe Herma von Team 111 normal ja, wir reden da noch mal drüber. Aber jetzt haben wir ein zusätzliches Projekt damit ins Leben gerufen. Und dem Mädchen steht die Mütze sehr gut.
Als wir den Parkplatz verlassen wollen kommt der Wilfried vom OK noch um die Ecke und zeigt seine aufrichtige Liebe gegenüber den FuntasticSix in der Art und Weise das er ein Herz aus Ketchup auf unserer Windschutzscheibe verewigt.
Eine Wichtige Aufgabe haben wir jetzt zu erledigen. Wir müssen die Fotos ausdrucken die wir für das komplettieren des Roadbooks benötigen. Die Firma die das für uns ausdruckt haben wir am Vorabend schon gesehen und gefragt. Da war aber gerade Feierabend und somit sind wir heute bei ihm, USB Stick übergeben und 15 Minuten warten. Da bot sich ein Besuch bei einem Kuaför an. Gerne wollte ich den inzwischen doch stark gewachsenen Bart in eine ordentliche Form bringen lassen.Und die Friseure in dieser Region sind Meister dieses Handwerks. Auch wenn es um Haare geht die neben der Hals und Kinnregion auch in Ohren, über Augen und in Nasen wuchern. Der Friseur Anda hat sich mächtig ins Zeug gelegt, auch noch Kopf und Gesichtsmassagen spendiert und wollte dafür kein Geld nehmen. Ich habe ihn trotzdem etwas Geld gegeben. Und er ist der neue Fan für unsere Facebook Seite.
Heute wollen wir ein wenig die Stadt Ürgüp beschnuppern. Die Region ist Weltkulturerbe und bekannt für seine Höhlen und auch darin enthaltene Wohnungen. Das teilweise wehr bergige Gelände zeigt viele Facetten der Stadt. Was uns aber extrem auffällt ist die saubere Umgebung und gute Substanz der Häuser. Das ist in der Türkei nicht alltäglich. Hier weiß man dass die Touristen der Wirtschaftsfaktor für diese Region sind. Und man merkt auch gerade aufgrund von politischen und aktuellen Themen diese auch zum großen Teil ausbleiben. Durch Zufall finden wir ein Hotel welches uns zu Cay einlädt. Die Besitzerin hat erst vor zwei Wochen eröffnet und davor 5 Jahre das Hotel umgebaut. Alles mit eigenen Kräften und Fantasie sehr schön gestaltet. Diese Adresse hoch über der Stadt auf der man vom Hotel Sota  aus einen wunderbaren Blick drauf hat haben  wir nicht zum letzten Mal gesehen. Wir sind uns gegenseitig sehr sympathisch und Preise und Ausstattung der individuellen in den Stein gehauenen Höhlenzimmern lassen keine Wünsche offen. Aber auch wenn wir keinen Streß heute haben, irgendwann müssen wir los. Die ganze Region ist gespickt mit atemberaubenden Aussichtspunkten und zeigt eine ganz andere Türkei, Direkt an einem Abhang haben wir eine außerplanmäßige Rast eingelegt und auf sehr gemütlichen Sesseln Cay und den Ausblick genossen. Auch ein Kamel haben wir dort gehabt. Wir haben es einfach mal als Siegerkamel ausgelobt und Harald genannt. So sieht also unser Siegerkamel aus.
Die nächste Rallyeaufgabe wartet auf uns. Von Ürgüp aus sollen wir in der achten Ortschaft den Namen des ältesten Bewohners der Stadt ausfindig machen. Wie alt er ist und mit ihm ein Foto machen. Die achte Ortschaft zu finden ist nicht schwer, man muss ja nur zählen können, wenn man zwischendurch als Beifahrer nicht einschläft eigentlich easy. Im Ort angekommen dann der schwierige Teil. Wen und vor allen wie fragen. Ein älterer Herr sieht interessiert von seiner Veranda zu uns als wir uns mit den Wüstenschiffen durch das 500 Seelen Dorf zwängen. Wir beschlossen anzuhalten und den Herrn unsere Fragen zu stellen. Er verstand natürlich kein Wort Englisch oder Deutsch und er hat immer irgendwas auf türkisch erzählt. Die erste Hürde, nach seinem Namen zu fragen war noch einfach., Ich habe meinen Namen in unser Teambuch geschrieben und mit dem Finger auf mich gezeigt. Das hat er verstanden und seinen Namen dann auch in das Buch geschrieben. Jetzt musste es mir nich gelingen mit der globalen Hand-und-Fuss-Kommunikation den Namen des Dorfältesten und nach seinem Alter zu fragen. Zwischenzeitlich hat seine Frau uns kalte selbstgerechte Limonade gebracht. Wir durften auf seiner Veranda Platz nehmen. Aus Respekt müssen wir ohne Schuhe, nur in Socken oder barfuss sein Haus betreten. Mit dem Handy und Google Translation versuche ich ihm darzustellen, wer wir sind, was wir wollen und warum. Nach etlichen Versuchen bin ich erfolgreich, Sein Cousin der gegenüber wohnt hat sich auch zu uns gesellt. Auch einige Kinder und Jugendliche waren plötzlich da und schufen interessiert. Englisch konnten (oder wollten) aber auch sie nicht sprechen. Doch der alte Herr wußte nun schon Bescheid was wir wollten. Sein Vater ist mit Abstand der älteste im Dorf. 105 Jahre alt. Aber aktuell gerade im Krankenhaus. Deshalb muss ein Bild des Vaters zusammen mit seinem Sohn der jetzt 69 ist reichen. Die Kinder versorgten wir mit Schlüsselbändern und Süssigkeiten, machten ein paar Fotos und weitere Videoaufnahmen. Weiter ging es Richtung Sereflikochisar. Noch knapp 50km zu fahren. Eine ordentliche Beschilderung zum Fahrerlager war für uns nicht sichtbar. Einstimmiger Beschluss: Wir wollen was essen. Durch Zufall finden wir ein Restaurant welches mit den üblichen Grundvoraussetzungen für uns optimal geeignet ist. Leckeres Essen, WLAN und Steckdosen. Alles wurde ausreichend und ergiebig genutzt. Auf der Dachterrasse bei dem herrlichen Wetter schmeckte alles doppelt so gut. Mit ein paar Flaschen Efes und Cola im Gepäck mussten die letzten 9km bis zum Fahrerlager noch bewältigt werden. Direkt an einem Salzsee wo hochwertiges Salz geschöpft wird ist das Fahrerlager. Dort angekommen mussten als erstes die Roadbooks auf Vordermann gebracht werden. Also Fotos einkleben, die letzten Infos eintragen. Die gestellten Aufgaben dokumentieren und ansonsten einfach optisch aufwüschen. Die Abgabe und somit die Möglichkeit bei der Rallye gut zu punkten erfolgt morgen. Simone und Simone haben sich viel Mühe gegeben. Ich bin der Meinung wir haben ein Gewinner-Roadbook. Da wir uns wieder mit den Dustbusters zusammengerottet haben war der Abend wie immer lustig und gesprächsreich. Schön das wir euch kennen gelernt haben Ihr Dustbusters aus Osterholz-Scharmbeck. Wir sehen uns morgen früh. Bis dahin gute Nacht.
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[…] wir verschenken können. Und die Mitarbeiter von der Tankstelle haben sich mehr als bemüht um den Ketchup von der Windschutzscheibe zu entfernen. Das Zeugs ist buchstäblich eingebrannt. Aber sie haben es geschafft, auch wenn es […]

Michael
Gast
Michael

Das Herz aus Ketchup erscheint mir logisch und alternativlos. Würde ich auch so machen ?
Übrigens, wir sind bei Mum und ein leckeres Spargelessen steht an. Halt durch siMone und Rest der Bande…bis sehr bald