TAG 18 | SEREFLIKOCHISAR (TR) – Uzun (TRZ)
17. MAI 2016 | GEFAHRENE STECKE: 540 KM
Der Morgen am Salzsee begann anders als die anderen Morgen der vergangenen Tage. Wir hatten kein Frühstück. Auch nichts eingekauft. Irgendjemand ist in der Nacht mit einer Bierzelt Garnitur gegen einen Omega glauben. wir denken, nicht unbeabsichtigt. Und obwohl die Tage für das Wüstenschiff gezählt sind tut es weh zu sehen wir der immer noch schöne und neue Lack gelitten hat.
Heute steht eine Sonderprüfung an. In den vergangenen Rallyes wurde immer eine 1/4 Meile in der Wüste gefahren. Das soll jetzt auch am oder besser gesagt auf dem Salzsee stattfinden. Da hat aber jemand die Rechnung ohne den Wettergott der vergangenen 14 Tage gemacht. Der Biden ist stark aufgeweicht. Eine Fahrt drauf unmöglich. Das OK hat sich irgendwas anderes überlegt, was genau ist noch nicht bekannt. Die ersten Fahrzeuge stehen bereits in einer Reihe hintereinander, auch wir reihen uns ein. Am Startpunkt angekommen folgende Aufgabe:
- Bis zum ersten Kontrollpunkt (da wo Wilfried steht) genau 40 km/h fahren. Die gemessene Zeit für die Strecke dann dem Wilfried mitteilen,.
- Danach an der nächsten Ecke genau 777 Gramm Salz schöpfen.
- Nach vollendeter Arbeit dann wieder zurück zum Kontrollpunkt von Jochen, also da wir der Start war und diese Zeit auch mitteilen.
- Das Salz beim OK abwiegen lassen. Auch dieser Wert wurde von OK eingetragen.
- Roadbook abgeben
Gefahren wurde auf sogenannten Arbeitsdämmen, also befahrbare Wege zwischen den einzelnen Salzseen. Da es hier um die richtige Zeit ging gilt natürlich egal wann und wo das gleiche Tempo zu halten. Ein Team hat uns erst mal den Weg versperrt weswegen wir dann auch abbremsen mussten. Und falsch abgebogen und angehalten haben wir dann auch noch. Ein Team hat warum auch immer auf dem Damm übernachtet und wir dachten wir müssen dort das Salz schöpfen. Deswegen sind dann hier und da auch ein wenig schneller gefahren um die Zeit wieder aufzuholen.Ich glaube das ist uns ganz gut gelungen. Als das Salz abgewogen wurde stand bei uns 870 Gramm. Eigentlich ganz gut.
Anschließend ging weiter in Richtung nächstes Fahrerlager. das sich in Uzak befindet. Doch erst wollen wir das nachholen was heute morgen gefehlt hat. Frühstück. Außer der Anreise war nichts weiters auf dem Programm bzw. im Roadbook vermerkt. Und wenn dann konnte es keiner lesen, denn die Roadbooks wurden ja abgegeben. Gegessen haben wir dort wo wir schon gestern zu Abend gegessen hatten. Auf der Dachterrasse eines Restaurants. Mit Omelett Americano und prächtig Sonnenschein fing der Tag gut an.
Nun ging es los. Einen Teil der Strecke sind wir schon gefahren als wir auf dem Weg nach Haymana gefahren sind. Unterwegs kam das Team Ötztaler Mopedmarathon näher. Wir filmten wieder ein bisschen und wollten die Vorbeifahrt rechts an uns vorbei filmen . Manuel Ribis machte eine kurze Handbewegung mit der er andeutete die Kamera während der Fahrt zu übernehmen um uns zu filmen, Dufte Sache dachte ich. Kaum hatte er die Kamera in der Hand ging sein Fenster nach obern und er brauste mit seinen Audi A8 los. Bisschen verdutzt war ich schon. Ein wenig später lies Manuel sich wieder zurückfallen und gab mir die Kamera bei voller Fahrt wieder zurück. Mit dem Hinweis es wäre eine Videobotschaft für mich auf der Kamera. Ich also das Video selektiert und auf Play gedrückt. Da hat sich och der Manuel einen Scherz erlaubt und den ganzen Karton Roadbooks gestohlen. Ich glaube das OK war sehr sauer, wiederbekommen haben Sie es auch, allerdings erst nach mehrmaligen bitten.
Weiter auf dem Weg mussten wir dann auch mal wieder tanken,. Einige selbstgehäkelte Mützen haben wir verschenken können. Und die Mitarbeiter von der Tankstelle haben sich mehr als bemüht um den Ketchup von der Windschutzscheibe zu entfernen. Das Zeugs ist buchstäblich eingebrannt. Aber sie haben es geschafft, auch wenn es auf dem Boden aussah als würde ein Zombie Film gedreht werden.
Ca. 30 km vor dem Zielort dann die Durchsage über Bordfunk. „Ich habe keine Leistung mehr“ sagte Jörn in der MS Wappen von Moritzberg II“ Wir mussten rechts ran. Warnblinker, Warentester, Warndreieck. Das ganze Programm. Vier Unwissende beugen sich über dem Motorraum. Wir konnten nichts ausrichten, da keine Ahnung. Plötzlich tauchte die Südheide am Horizont auf. Experten im Bereich Engineering. Kurzer Blick, kurze Antwort „Zahnriemen“. Keine Chance. Wir mussten abschleppen. Cord und seine Südheide sind schon los um auf dem Weg zum Fahrerlager einen Opel Händler ausfindig zu machen.. Es war 17:45, wenn wir noch irgendwas ausrichten können dann müssen wir uns sputen, denn um 18:00 Uhr macht alles zu. Team 83 möchte im Vorfeld schon mal erklären und den Händler auch überziehen um 18:00 Uhr heute keinen Feierabend hau machen. Und irgendwie kommt auch noch die Diskussion hoch ob mit dem bekleben des Dustbusters Aufklebers sich irgendwelche negative Energie auf das Fahrzeug übertragen hat
Die RMS Hildesia nahm die MS Wappen von Moritzberg II an den Haken. Zum Glück haben wir die Abschleppstange dabei. Machte sich bezahlt den Sponsor Werkstatt Produkte.de zu haben. Wir hatten sogar einen Komplettsatz Zahnriemen inkl.Rollen etc. dabei.Wußten aber aktuell nicht wo. Beim Opel Händler angekommen, es war kurz vor 18:00 Uhr kurze Diskussion mit dem Geschäftsführer und dem Werkstattleiter in Englisch, Türkisch und Deutsch. Min. 3 Tage sollte die Reparatur dauern. Die Zeit hatte wir nicht und teurer war es auch. Allgemein und auch nach Rücksprache mit unseren deutschen Opel-Experten war da auch nichts mehr zu machen. Der Motor ist hin. Ein für alle mal. MS Wappen von Moritzberg II hat tapfer gekämpft. Und nun doch verloren. Aber wer die FuntasticSix kennt weiß. Aufgeben ist nicht. Wir werden mit beiden Fahrzeugen das Ziel erreichen. Egal wie.
Also weiter im Schlepptau- Das Fahrerlager haben wir ohne Problem gefunden. Auch die Parkplatzsuche mit dem Gespann lief tadellos. Es waren auch nicht vielen Teams da. Wir mussten was essen, auch wenn das Frühstück gut und ausgiebig war. Jetzt gegen 19:00 Uhr war wieder das Hungergefühl da. Das Fahrerlager war mitten in der Stadt, sowas wie eine Markthalle diente als Fahrerlager. Drum herum sollten ein paar Restaurants sein, es gab aber keine richtigen. Durch Zufall sehen wir ein kleines Bistro und auch das Schweizer Team „Judo goes Orient“ war dort. Eine Frau, besser gesagt ein Gast mit Handtasche flitzte wild hin und her, gab Anleitungen für die Speisekatze und sonstiges recht wenig. Hinterherr stellte sich raus, der Gast mit der Tasche wohnt in Frankfurt und ist aktuell zu Besuch in dieser Stadt. Und weil sie gutes Deutsch gesprochen hat war sie die Übersetzerin für unsere Bestellung. Sehr lecker war es.
Wieder zurück im Fahrerlager gab es die ersten Muskelspiele. Ein Motorrad Club aus der Türkei, man sagt der größte war zu Besuch bei den Teams 87,. Einige fingen an Reifen-Burnout zu produzieren. Andere donnern mit den Mopeds als gäbe es keinen Morgen. Jetzt haben es auch einige Rallyetelnehmer gepackt. Neben Mofas die alle „sehr stylisch“ waren duellierten sich das eine oder andere Auto. Am Ende des Tages ist dann neben den lauten Motorengeräuschen und Fehlzündungen der schon betagten Motoren der Wüstenschiffe fällt der Gummigeruch des Burnout auf. Einige aufgemotzte türkische Fahrzeuge waren plötzlich auch it von der Partie. Irgendwann beruhigten sich die Gemüter wieder. Und wir konnten zu Bett. Zuvor wie immer das gleiche. Zelt aufbauen und sperrige Koffer und Kisten raus aus dem Fahrzeug, denn wir hinten gut Platz im Auto haben. Nach dem aufregenden Tag sind alle hundemüde. Gute Nacht.
[…] ist es soweit. Die letzte Hürde und Strecke ist zu nehmen. Leider können wir aufgrund des Zahnverlustes bei RMS Hildesia nicht an der Canyon Tour teilnehmen. Wir müssen noch ca. 300 km bis zum Zielort […]