Tag 3 – Geballte Gegensätze …

Tag Wetter Wir
03 05052014 5
Route
Arda – Deva – Alba Iulia – Ganesti – Alba Iulia
gefahrene Strecke: 428 km | Fahrzeit (inkl. Pausen, Tanken) 11:17 Std.
Höhenmeter: 321m

05.05.2014

Nachdem wir nun zum ersten Mal die Rallye Nacht in einem Hotel in Arad verbracht haben trafen wir uns wie vorher abgestimmt um 06:45 zum Frühstück. Eigentlich wird das Frühstück erst ab 07:00 Uhr serviert. Wir waren uns sicher dass man auch schon um 06:45 essen kann. Wie wurde so schön gesagt? „Man drückt ja nicht einfach auf einen Knopf und das Essen steht auf dem Buffet“. Um so erstaunter waren wir, dass um 06:45 schon reges Treiben im Frühstücksraum vorhanden war. Wir wollten ja ursprünglich um 07:00 Uhr los, wgen dem Frühstück und auch nur wegen dem Frühstück haben wir die Abfahrt auf 07:15 festgelegt. Ok, zurück zum Frühstücksraum. Warum war da schon die erste Schale Rührei leer? Ein kurzer Blick auf meine Armbanduhr sagt: 06:45. Ales ok. Ein kurzer Blick auf die Uhr im Foyer im Hotel, ein zweiter, ein dritter. 07:45!! Wir sind der Zeit entgegengefahren, mit einem Opel Omega B Caravan. Respekt. Wir haben also verschlafen weil unsere Wüstenschiffe sogar die Zeit einholen.

Das Hotel wurde bezahlt, ordnungsgemäß im Roadbook dokumentiert und dann ging es los. Heutiges Tagesziel. Das Kinderheim in Alba Iulia vor wir die Spenden übergeben wollen die Maren mit ihrem KinderKleiderKoffer gesammelt hat. Im Rahmen des privaten Hilfsprojektes „Stern der Hoffnung“ haben wir uns mit den Teams #13, #19, #52 und #78 verabredet. Außerdem hatte ich noch eine Einladung von einem lieben Geschäftspartner erhalten. Ihn hat es von Hamburg nach Ganesti verschlagen. Dieses liegt ca. 85 km nördlich von Alba Iulia.

Also looooos, die Autos waren noch gut betankt, die Straßen wurden zunehmend schlechter, die Strecke von ca. 220 km zwischen Arda und Alba Iulia kann man in läppischen 6 Stunden schaffen. Chasing Orient Hills kam uns schon kurz vor Alba Iulia entgegen. Wie schon gestern berichtet waren die Jungs mal flux durchgefahren. Kann ich mir sonst nicht anders vorstellen. Daher haben sie schon gegen Mittag die Übergabe der Spenden vollzogen. Gegen 13:00 hat sich das Team Wüstenwahn bei mir gemeldet. Auch sie waren schon da. Michael vom Team Geisterfahrer.in war noch weit hinter uns. Das wird nichts mit gemeinsam unter Hupen zum Kinderheim fahren. Wir haben uns dann aufgrund der doch sehr langen Zeit von Arda nach Alba entschieden den Abstecher noch Ganesti zu fahren. Sind ja nur 80 km. In meinem internen Zeitrechner bedeutet das max. eine Stunde. Und auch hier kam es anders, Aus den 60 Minuten wurde über zwei Stunden. Aber wir wurden fürstlich belohnt, Eine sagenhafte Aussicht, ein wahnsinnig leckeres Essen, einen tollen Weinkeller und wir haben unseren ersten Reis für die Handtaschenaufgabe ertauscht. Das alles passiert auf Butoiul Sasului. Das liegt in der Region wo auch ein berühmter Graf herkommt.. siMone und ich können heute schon sagen, dass wir nicht das letzte Mal dort gewsesen sind.

Mit über 4 Stunden Verspätung sind wir dann aufgebrochen um auch unseren Beitrag im Projekt „Stern der Hoffnung“ zu leisten. Und auch die Wüstenschiffe werden sich freuen die  Last von ca. 50 voll gepackten Bananenkartons in sinnvolle und wartende Kinderhände abzugeben.

Auf dem Weg dorthin, der übrigens (wie man unschwer auf dem Live-Tracking sehen kann) der gleiche war wie der Hinweg hatte man auf einmal dieses völlig gegensätzliche Gefühl. Wohlstand, Besitz und westliche Errungenschaften auf der einen Seite. Keine 10km entfernt war die Hauptstraße die einzige Straße im Ort die eine Asphaltdecke besaß, wenn das den Namen überhaupt verdient. Monatsgehalt ca. 250 Euro. Echte Armut auf der anderen Seite.

Als wir den Weg in das Kinderheim gefunden hatten waren die Geisterfahrer.in noch anwesend. Mit Winken, Klatschen und Jubeln wurden wir begrüßt. Die Kartons und sonstige Gegenstände wurden schnell ausgeladen. Mein neuer kleiner Freund heißt Robert, den man schon damit glücklich machen kann wenn er im Auto hinter dem Lenkrad sitzen darf. Die deutsche Heimleitung hat für uns eine Übernachtung im Gästehaus arrangiert. Eine kurze teaminterne Beratung und wir haben das Angebot dankend angenommen. Ursprünglich wollten wir zumindest noch die bulgarische Grenze erreichen. Aber auch wenn diese Etappe noch geglückt wäre, Istanbul würden im Laufe des morgigen Tages nicht mehr erreichen. Und wir waren auch alle immer noch müde von den anderen langen Trips, der heute war zwar nicht lang vom der Distanz her, aber eine zeitfressende Fahrt. Im Anschluß haben wir alle zusammen, die Kinder, die Heimleitung und das Team #19 und wir das Abendessen serviert bekommen. Die Geisterfahrer.in haben aus ihrer Heimat Friedrichshafen hausgemachte Maultaschen mitgebracht. Lecker.

Die Kinder haben gesungen, Musik gespielt. Die Abwechslung tat uns allen gut.

Ich musste danach erst mal an die frische Luft. Die ganzen Eindrücke, die Schicksale hinter den Kindern, z.B. Robert, überhaupt die ganzen Gegensätze in einer so komprimierten Zeit hat mich sehr mitgenommen. Das persönliche Spielzeug welches ich von meinem Neffen Nick mit auf den Weg nach Alba Iulia mitgenommen hatte um es persönlich einem Kind zu schenken konnte ich heute nicht übergeben. Ich konnte es einfach nicht. Ich werde morgen früh einen neuen Versuch starten.

Michael (#19)und ich haben danach noch eine Weile auf der Veranda zusammen gesessen. Auch ihn machen die ganzen Eindrücke stark zu schaffen. Morgen werden wir um 06:00 frühstücken und dann aufbrechen in Richtung Istanbul. An Robert werde ich noch klänge denken (wollen).

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ralf
Gast
ralf

Liebe Reisegruppe, vielen Dank für Infos und Fotos.
An jedem Abend geht der 1. Weg zum Rechner um nach Euch zu sehen.
Auch zu Hause überkommt uns dann die Reiskrankheit.
Viel Spass und wenig Pannen.
Glaskahlen

Björn
Gast
Björn

Hallo ihr 6!! Wir aus Salzgitter, wo der eine Omega herkommt bewundern euch auch und wüschen gute Weiterfahrt . Gruß Björn und Nick

DaniEla
Gast
DaniEla

Ich bewundere Euch… ich könnte nicht so einfach weiterfahren. Das schlechte Gewissen, wie gut es uns geht und auf was für einem hohen Nivau wir hier klagen, würde mir sehr zu schaffen machen. Ich wünsche euch eine pannenfreie Weiterfahrt nach Istanbul….“Abfahrt“ :-*