Hey do, bei mir war die Nacht um 06:30 zu Ende. Traumhafter Sonnenschein. Ich freue mich jetzt schon auf das Frühstück. Zum Glück schlafen die Mücken noch. Gleich mal in der Campingplatz Dusche frisch machen. Bin noch ganz alleine, der ganze Campingplatz schläft noch.
Das Frühstück wartet. Also das vorbereiten. Heute gibt es zum ersten Mal Rühreier als Team Captain. Ich fange dann mal an. Das Frühstück war super. Lecker löslicher Kaffee, Rühreier, Brot, Wurst, Käse, Marmelade und noch ein bisschen mehr. Wie üblich haben wir uns natürlich verquatscht. Aber trotzdem schön. Im Prinzip waren zwischenzeitlich schon fast der gesamte BSC Rallye Treck unterwegs. Wir müssen uns sputen.
Heute wollen wir nach Bogø fahren. Also Norwegen. Die Fähre zu den Lofoten wartet nicht auf uns. Und die Tagesaufgabe leider auch nicht.
Und die hat es wieder in sich. Wir müssen den gestern gekauften fiesen Fisch, namens Surströmming 200km geöffnet im Fahrzeug transportieren. Die drei Dosen (eine pro Fahrzeug) hatten wir schon gestern im Supermarkt gekauft. Interessant ist auch der Umstand dass diese Dosen schon stark gewölbt waren, aber nicht direkt Sonnenlicht ausgesetzt waren. So warm ist es ja nun auch nicht. Uns schwant Böses. Die ganze Zeit zermartern wir uns den Kopf wie wir das am besten anstellen um zum einen die Teamaufgabe zu erfüllen und zum anderen aber nicht das Auto geruchstechnisch ähnlich oder schlimmer wie beim Film „Schweigen der Lämmer“ zu bringen.
Apropos Fisch: Wir haben ein Schild gesehen welches in einen Wald führt. Avasund Fiske & Camp verspricht lecker Fischbrötchen. Leckerer als das was offensichtlich in den Dosen wieder zum Leben erwacht ist.
Dieser Abstecher hat sich als Glücksgriff erwiesen. Die Besitzerin, selber ein Fan dieser Ausgeburt der Hölle namens Surströmming, hat uns den ultimativen Tipp gegeben. Die Dose mit dem Dosenöffner unter Wasser (also im See) offnen. Ich muss an diverse Warnschilder in Munitionslager und Tankstellen denken: Feuer und offenes Licht unter Strafe verboten. Dann die Flüssigkeit aus der halb geöffneten Dose unter Wasser entleeren. Und den Fisch im Seewasser gründlich spülen. Selbst das öffnen der Dose unter Wasser brachte einen erbärmlichen Gestank zu Tage. Wie kann man nur sowas essen? Und warum? Interessant war auch die Fontäne unter Wasser die doch merklich über der Wasseroberfläche zu sehen war wenn man mit dem Dosenöffner in die Dose gestochen hat. Einfach nur widerlich.
Der Fisch ohne Sud oder wie immer man diese kontaminierte Flüssigkeit nennt mag war immer noch mehr als eine Geruchsbelästigung. Das ist Körperverletzung. Also mit der Dose rein ins Auto, Foto machen von der Dose inkl KM Stand des Tachos und dann losfahren. Es mehrere sich Videos in der BSC WhatsApp Gruppe wo Leute versuchen das Ding, was sich mal Fisch nannte zu essen. Es war nicht schön anzusehen.
BTW: Wir haben die Dosen in Zipper Gefrierbeutels auf den Dachträger verbannt, Selbst da war es noch mehr als nur unangenehm. Schlimm war übrigens auch den Fisch oder Mikrogramm der Flüssigkeit an den Händen zu haben. Ich habe noch noch so etwas schlimmes gerochen. Und ich rieche nicht besonders fein. SiMone ungefähr Faktor 10 mehr als ich.
Themenwechsel.
Wir sehen und mehr Rentiere die auf den Strassen gemütlich traben, als wäre es nichts besonders wenn 40 Tonnen aus Stahl und Glas an ihnen vorbeidonnern. Das eine oder andere Tier kreuzt dann auch mal die Straße, die Vollbremsungen mehren sich. Und ich habe heraus gefunden dass wir alle einer Lüge unterliegen. Absolute Fake News. Rudolf das Rentier hat gar keine rote Nase. Die ist schwarz. Einfach nur schwarz. Wo kommt der Komponist des Liedes her? Aus Amerika? Das Land der Fake News und Alternativen Fakten. Naja, uns könnt ihr jedenfalls nicht mehr an der roten Nase herumführen.
Ein neues Problem taucht auf. Bis zum nächsten Ort, also auch Tankstelle sind es knapp 84km. Bei mir ist gerade die Reserveleuchte angegangen. Aus meiner Fahrschulzeit kenne ich noch die Aussage dass mit Reserve noch ca. 50km zu fahren ist. Naja, dann mal los. Wir haben zwar 40 Liter Reserve Kraftstoff auf dem Dachträger, aber will man die jetzt abschnallen? Nein, natürlich nicht. Wir erreichen die Tankstelle, loooogisch. Also ein ganz sanftes Füsschen am Gaspedal und los. Blöd nur dass gerade jetzt viele Baustellen auf der Strecke sind. Also immer wieder runter vom Gas, wieder beschleunigen, alles das was nicht gerade für für sparsames fahren spricht. Aber wir haben es tatsächlich geschafft. Ich gebe zu ich hatte leichtes zucken in der linken Augenbraue. Mehr als 2-5 km wären nicht mehr drin gewesen. Wenn überhaupt.
Da wir die nächsten 3 Tage definitiv nicht in Region sind wo wir Restaurants erwarten können müssen wir für diese Zeit noch einkaufen. Neben dem Tanken ist diese Aufgabe kurz vor der Grenze zu Norwegen sehr wichtig, denn in Norwegen ist alles irre teuer.
Weiter ging es in Richtung Norwegen, Irgendwie sieht es plötzlich aus als würde man in Richtung Alpen fahren. Schnee war zu sehen, auf den Strassen teilweise gefrorene Pfützen. Man gut das wir vor der Fahrt noch die Reifen komplett gewechselt haben. Mit den uralten Gummitüllen ohne Profil wäre spätestens in Dänemark bei den Regengüssen Feierabend gewesen.
Wir erreichen Norwegen. Alle freuen sich, vor allem weil wir uns im Vorfeld den Mund fusselig diskutiert haben was man alles in Norwegen einführen darf und was nicht. Von, wir müssen das komplette Bier austrinken bis dahin dass wir die 40 Liter Reserve Kraftstoff ablassen müssen war alles dabei. Und jetzt? Hier gibt es nicht mal ein Wärterhäuschen geschweige Grenzpolizisten. Das obligatorische Grenzfoto geknipst, und weiter. Und da war plötzlich die „richtige“ Grenze. Aber auch keine Grenzpolizei. Also wie immer alles easy.
In Norwegen gilt absolute Kontrolle der Geschwindigkeit. Selbst minimalste Überschreitungen der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit wird mit Unmengen an Strafzahlungen geahndet. Karges, schönes Land kann man über Norwegen sagen. Unsere Fähre ist fix gebucht für 06:00 Uhr morgens. Für die Fähre um 03:00 gab es nur noch Warteliste. D.h. vor dem Hafen die Autos geparkt, ein kleines Abendbrot und dann ab ins Bett, also ins Auto. Morgen um 04:45 ist die Nacht zu Ende. Dann heißt es, auf zur Fähre. Dann geht es zu den Lofoten. Bis morgen.