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Ruse – Haskovo – Slivengrad – Zsaziki – Edirne – Istanbul gefahrene Strecke: 492 km | Fahrzeit (inkl. Pausen, Tanken) 12:51 Std. Höhenmeter: 1.193m |
07.05.2014
05:30 Uhr Der Wecker klingelt. Ich höre nichts. siMone ist aufmerksamer. Bestimmt Prince. Unser Frühstück fällt heute typisch bulgarisch aus. Scheiblettenkäse, Magarine die aussieht wie 1-Person-Butter-Portionen die dann natürlich den Buttergeschmack mental einprägen. Um so schlimmer ist es dann wenn die Butter im Magarine Tarnmantel den verwöhnten Gaumen berührt. Der Schafskäse war vom Schaf, würde ich sagen. Aber wir waren froh eine anständige Dusche, ein ordentliches Bett zu haben und vor allem einfach schlafen zu können ohne um 02:00 Uhr die Zelte aufzubauen.
Gegen 07:30 sind wir dann los, Ziel war endlich Istanbul. Wir haben uns ein wenig verzögert, weil über Simone und Jörn die Muse übergekommen ist und das literarische Duo die Teamaufgabe erledigen wollten. Wir müssen den Allgäu-Rallye-Song der Schneehühner welches jedes Team als Karaoke-Version vorliegen hat mit eigenen Texten zu komponieren. Hier ist das Intro zu hören.
Die Schneehühner – Wir sind Abenteuer
Nachdem die ersten Strophen und der Refrain fertig waren ging es dann wie schon gesagt um 07:30 los.
Die bulgarischen Landstraßen sind sehr wüstenschifffeundlich, kaum Schlaglöcher, nette Bodenwellen die zum mitschwingen animieren. Die Grenze zu, ja bitte wohin?, Griechenland erreichten wir gegen 13:25. Und zum ersten Mal hatten wir ein echtes Problem. Die Griechenland Flagge fehlte auf unserem Fahrzeug. Ein Blick auf eine detaillierte Karte zeigte dann unser Problem kartografisch dar. Unser gewählter Grenzübergang Bulgarien/Türkei war Bulgarien/Griechenland um dann 5km weiter in die Türkei einzureisen. Die dazu passende Flagge für Griechenland existiert nicht auf unserem Wüstenschiffen. Wir haben dann kurzerhand die Flagge von Zypern zu Griechenland umerklärt. Pfeile auf der Motorhaube sollen Besucher und Beobachter unsere Flaggenparade die Route wieder verdeutlichen.,
Somit können wir also feststellen dass wir die türkische Grenze um 14:12 passiert haben. Die Einreise hat ungewöhnlich kurz gedauert. Außerdem haben wir noch nie so einen kleinen Grenzübergang gesehen. Fotos durften wir leider davon keine machen. Der Versuch wurde schon mit einem strengen Blick und irgendwelches unverständliches Kauderwelsch eines Grenzsoldaten mit MP unter dem Arm niedergerungen. Wir wollten auch nicht diskutieren.
Der Weg nach Istanbul war im Prinzip langweilig, gerade Strecken, nichts außergewöhnliches. Einige Teams haben wir auf dem Weg noch getroffen. Das war aber auch das einige was uns motivierte den Fotoapparat zu benutzen. Als wir gegen 17:00 die Standgrenze von Istanbul erreichten und sinnvollerweise die beiden Fahrzeugen mit Kartenmaterial in der Kolonne Wüstenschiff zwei und drei waren habe es dann auch zwangsläufig das Problem „wo müssen wir jetzt abbiegen, Ausfahrt rechts oder auf der linken Spur bleiben?“
Es wurde die rechte Ausfahrt für richtig befunden, also nahmen wir auch alle diese besagte Spur von den vorhanden 5 Stück. Bis dann plötzlich und gefühlt 5m vor der Ausfahrt ein gellendes „WIR MÜSSEN LINKS“ aus dem Funkgerät ertönte. Ein schneller Blick nach links über die Schulter, passt, quer über die Fahrbahn, den Randstreifen und die staubige Buckelpiste komplett ausgenutzt, siMone hatte innerhalb von 2 Millisekunden Schweißperlen auf der Stirn. Ich bin froh dass sie vor der Reise ihre Fingernägel gestutzt hatte. Sie würden sonst Bestandteil des Fahrzeuges sein welches wir dann in Jordanien abstellen werden. Cord und Carsten hatten hinter uns ebenfalls noch gut die Kurve bekommen. Warum der Auslöser dieser waghalsigen Aktion, nämlich Jörn und Simone die ganz hinten gefahren sind und somit neben dem Vorteil dass sie den längsten links-Abiege-Weg hatten auch mental eher vorbereitet waren links rüber zu ziehen, trotzdem rechts abgebogen sind bleibt für immer ein Rätsel. Wir werden es alle nie erfahren.
Und just in diesem Moment hatten wir den ersten Ausfall in unserem Wüstenschiff. Bei MS Huckup hat sich das Funkgerät verabschiedet. 22 Millionen Einwohner (gemeldet wohl gemerkt), Ein Straßennetz welches das von Köln, Hamburg, Berlin und München vereint und MS Wappen von Moritzberg auf Abwegen und wir können Sie per Funk nicht erreichen. MS Rose und MS Huckup haben sich beraten und dann entschieden, wir müssen weiterfahren. Letztendlich weiß jeder, dass wir zum Hippodrom hinter der Blauen Moschee müssen, dem Fahrerlager der Allgäu-Orient-Rallye in Istanbul. Wir sind dann also los, MS Huckup vorweg, MS Rose hinterher. Bis jetzt hat mich schon die Jahresproduktion des Volkswagenkonzerns überholt, oder kam mir entgegen. Unmengen an Fahrzeugen, alle hupend, aber mit dem notwenigen 5cm Respekt unterwegs. Und Jörn und Simone irgendwo in diesem Dickicht. Und plötzlich fuhren sie vor uns. Sie hatten es irgendwie (auch das werden wir nie erfahren) geschafft auf die besagte Straße zu kommen die uns dann zur Blauen Moschee führen sollte. Wenn man jetzt noch weiß das Haga Sofia und die Blaue Moschee unterschiedliche Kirchen sind ist man schon ganz weit vorne. Wir waren es nicht. Jedenfalls nachdem wir uns durchgefragt hatten kreisten wir langsam aber sicher das Hippodrom ein. Jetzt noch einmal links und dann sind wir da., Pustekuchen. Ein Poller versperrte uns den Weg. Autos links und rechts auf dem Bürgersteig nahmen uns die Möglichkeit mal eben drum herum zu fahren. Also zurück. Und rückwärts. Und 15% Steigung. Mein Kühlwasser war schon wieder auf knapp 110° Grad. Jetzt sollte die Kupplung sich solidarisch zeigen und mit mindestens dem 5-fachen dem Kühlwasser den Rang ablaufen. Alle drei Wüstenschiffe haben diese Strapaze ohne zu murren überlebt.
Zurück, zig-mal links und rechts, und plötzlich standen wir vor dem Fahrerlager in Istanbul. Den Parkplatz den wir uns ausgesucht hatten sollte sich für den nächsten Tag noch als Touristen Attraktion entpuppen. Wir waren auch direkt pünktlich damit ich an einer Teamleiter Besprechung teilnehmen konnte., Irgendwas von „es verschiebt sich alles um einen Tag“ bis zu „alles ok“ wurde da erzählt. Am nächsten Tag hatte ich fünf Versionen von den geplanten Aktivitäten der nächsten Tage.
Die Kunst des Ziel einkreisen und mit jedem Kreis die Weite des Kreises zu reduzieren zahlte sich bei der Hostel Suche aus. Simone hatte im Vorfeld die Übernachtung im Sechs-Bett-Zimmer mit Privatdusche gebucht.
Nachdem wir uns alle beim Anblick des Zimmers an unsere Schulausflüge erinnert hatten war der Hunger groß genug gestillt zu werden. Wir wurden ja am Vortag durch eine Paypal Spende von meinen Bruder sozusagen zum Essen eingeladen und mussten am Vortag wegen eines 17 Stunden Trips absagen. Heute haben wir es nachgeholt. Was soll ich sagen. Wir haben fürstlich gespeist. Vielen lieben Dank noch mal Timo vom ganzen Team 78 – FuntasticSix.
Heute senden wir auch mal Grüße in die Heimat. Carsten und Cord grüßen herzlich Charlie, der sich gerade rund um SAP-Hausen tummelt. Und Ralf der Glaser soll sich schon mal mit den Kaufoptionen eines Feuerwehrfahrzeuges befassen. Ich soll sagen, man kann und soll damit wunderbar diese Rallye bestritten können. der Rest des Teams grüßt natürlich auch, und ich bedanke mich für eure tollen Kommentare. Weiter so. Bis morgen
[…] wir um 11:10. Dieses Mal sind wir vorbereitet und stehen nicht ungläubig vor der Grenze. Denn 2014 hatten wir das kleine Stück Griechenland (ca. 25 km) nicht auf der Roadmap. Die Einreise erfolgte zügig. Jörn hat gleich die Pässe für […]
Das Bild von Cord auf dem Klappstuhl hätte ich gern in Vollauflösung. Das wir ein Poster für mein Herrenzimmer.
🙂
Und ich würde gern Carsten Karaoke-singend hören!
Bitte!
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Bericht 🙂 Weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen!
endlich wieder was zu lesen….