Tag 8 – Drohnenpiloten können auch den Überblick verlieren.

Tag 8 | Haymana (TR) – Beypazari (TR)
07.Mai 2016 | gefahrene Strecke: 283 km

Der kleine Mann (Prince) startet seinen little red Corvette um 07:00 Uhr. Um viertel vor Acht wollen wir zum Fahrerlager zurückkehren um mit den Dustbusters zu frühstücken. Die Dusche wurde per Kombizange auch an das warme Wasser gewöhnt, somit steht einem erfolgreichen Tag nichts im Wege. Bevor wir auschecken. Noch mal schnell einen Cay geschlürft. Die Stromrechnung haben wir über Nacht ins Unermessliche getrieben. Alles aufgeladen was einen Stecker und Akku hat. An der nächsten Strassenecke gibt es den Ekmek, der türkische Bäcker.
Im Fahrerlager angekommen haben wir unser Versprechen eingelöst. Dustbusters = Filterkaffee, FuntasticSix = Brötchen und Weißbrot.
Um 09:00 großes Treffen mit dem OK, neue Infos zum heutigen Tagesziel Beypazari. Irgendwie fehlt nämlich eine Seite im Roadbook. Die einen sagen, vergessen, wir sagen Absicht. Jedenfalls gab es Zusatzdokumente im OK Zelt. Der Bürgermeister von Haymana bedankte sich noch für unseren Besuch. Abfahrt zum nächsten Zwischenziel Ankara. Hier wird der legendäre Le Mans Start durchgeführt. Überraschend schnell sind wir dort eingetroffen. Als zweites Team überhaupt. Und wir haben noch fast 2 Stunden Zeit. Wir beschlossen daher die Zeit zu nutzen um Wasser zu kaufen, vielleicht auch was zu essen zu finden.
Ankara ist wie Köln, kein links abbiegen möglich und Berlin (ewige Baustelle) zusammen, plus  die öffentlichen Verkehrsmittel werden bestreikt. Trotzdem sind wir durch Zufall an den Anfang einer kleinen Fussgängerzone geraten. Dort reiht sich ein kleines Restaurant oder Imbiss an den nächsten. Plus einen Markt mit Gewürzen, Kräutern und alles was man als Tourist gerne sieht. Ein kleiner Imbiss der frischen Fisch anbietet wurde unsere Wahl der Wahl. Sehr lecker. Mitten im Trubel und Getümmel wie man es aus orientalischen Filmen her kennt. Rechtzeitig vor dem Treffen auf dem Hippodrom in Ankara machten wir uns wieder auf dem Weg. Im Prinzip kannten wir den Weg, deshalb schlossen sich auch andere Teams an, die uns entgegen kamen. Leider macht man die Rechnung immer wieder ohne den Verkehr in Ankara, ohne den nicht möglichen Linksabbieger und vor allem ohne das Wirrwarr vorhandener oder dann plötzlich nicht nutzbarer Ausfahrten. Nach dem dritten Versuch haben wir es dann endlich geschafft. Die Wüstenschiffe parkten jetzt startbereit nebeneinander. An der RMS Hildesia wurden alle möglichen GoPro’s und sonstige Actioncams positioniert und scharf gestellt. Wilfried und Nadir vom OK haben noch ein paar informative aber auch mahnende Worte an das Teilnehmerfeld gerichtet. Seine Erfahrung zeugt, er sollte Recht behalten. Bei einigen Rallyefahrern setzt während des Rundkurses die Sauerstoffversorgung des Großhirns aus. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben. Neben vielen Actioncams ist auch eine Drohne im Einsatz. Ein Teammitglied hat diese bereits in der Luft positioniert als Der Aufruf zur Startaufstellung kam. 10m vor den Fahrzeugen reihten sich die Besatzungen der Wüstenschiffe ein. Nach dem Runterzuholen von 10 auf null ging es los. Jörn hatte nach c. 25cm Strecke sowas wie Muskelfaserriss, vielleicht auch Wadenkrampf. Ich erwischte zusammen mit Simone einen guten Start. Das Auto stand im vorderen Drittel aller Fahrzeuge und wir sind gut von der Stelle gekommen. Auf den ersten Metern bis zur Schikane haben wir schon gut Boden gut gemacht und einige Autos hinter uns gelassen. Der Omega war wirklich gut unterwegs. Hinter uns stümmelte sich die Autos und behinderten sich mehr oder weniger gegenseitig. Doch es geht noch mehr, dachte ich. Als nächstes hat ich das Auto von Cord vom Team Südheide #83 vor mir. Auch hier bin durch geschicktes und spätes Bremsen an dem Fahrzeug vorbei. AM Ende waren wir mit Sicherheit unter den ersten 10 Fahrzeugen. Ob es jemals eine neutrale Wertung gibt weiß nur der liebe Gott. Mir hat es mächtig viel Spaß gemacht, was man von Simone nicht behaupten kann. Sie wäre am liebsten nach 2 Sekunden wieder ausgestiegen. An und mit der RMS Hildesia gab eis keine einzige Berührung oder Beule. Zeigt wiederum dass aggressive Rallye Lackierungen Eindruck schinden. Einen ganz anderen Eindruck hatten alle Fahrer von dem Kollegen der seine Drohne gestreut hat. Er stand mitten auf dem Platz und war keineswegs gewillt seinen Drohnensteuerstand nach dem Startsignal auch nur ansatzweise zu verlassen. Vor und hinter ihm schossen die Autos nur so vorbei. Eine GoPro hat das sogar aufgenommen als die Fahrzeuge teilweise cm-nah an ihm vorbeiflogen. Das war schon sehr grenzwertig und vor allem mehr als leichtsinnig. Schon die Geschichte um Hans guck’ in die Luft hat uns das gelehrt.
In Summe ist niemand zu Schaden gekommen, das war so geplant und ist auch so eingetreten. Einige Beulen, zerbrochene Blinkergehäuse und hier und da ein paar Schrammen an ein paar Fahrzeugen war die Bilanz am Ende des Rennens.
Direkt im Anschluß wurde der Groß auf die Reise nach Beypazari geschickt, Ca. 200 km nördlich von Ankara sollte das nächste Fahrerlager sein. Die Fahrt dorthin erwies sich als leichte Strecke. Mit einigen schönen Aussichten und Landschaften. Am Fahrerlager angekommen haben wir uns einen guten Platz reserviert. Unsere Zelte standen auf Rasen, die meisten auf einen Schottenparkplatz. „Heute Abend wollen wir selber grillen“, das war die einstimmige Meinung im Team.Simone und ich waren einkaufen, während Jörn und Simone unser Schlafareal ordentlich herrichteten.
Win kleiner Grill, Hähnchen- und Rindergleich (sog. Rinderfetzen) wurde gekauft. Zusätzlich noch ein paar Basics wie ich für Kaffee, Grill Paprika, Tomaten, Orangen, Eier (für Rühreier am nächsten Morgen) und Gewürze wurden gekauft. Gar nicht so einfach sich nur anhand der Bilder auf den Verpackungen zu konzentrieren um das richtige zu kaufen. Das machte sich besonders bei den Gewürzen für das Fleisch bemerkbar. Nämlich als wir beim Öffnen feststellten dass wir einen Bratschlaue anstatt Würz und Kräutermischungen in der Hand hielten. Großes Team Gelächter. Efes Bier haben wir auch gekauft, woanders, nicht im Supermarkt. Kein Erwachsener konnte uns den Weg zu der (ich glaube) staatlichen Alkohol Ausgabe zeigen. Ein 10-jährigen kannte den eg. (Finde den Fehler)
Wieder im Fahrerlager angekommen wurde dann lecker gegessen. Bis auf die Rinderfetzen die man allesamt so wie es war in die Tonne schmeissen konnte war es ein schmackhafter Grillend zwischen den Omegas. Die 8 Dosen Efes plus zwei von Manuel Riese vom Ötztaler Mopedmarathon (danke dafür) haben den Abend nicht überlebt.
Wie es morgen weitergeht lest Ihr hier. Hier ist jetzt Sendepause und Feierabend.
Macht’s gut.
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