Es war wieder soweit. Die FuntasticSIx & Friends sind beim Ötztaler Mopedmarathon 2018 zum zweiten Mal nach 2017 angetreten. Nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr stand fest dass wir in diesem Jahr mit anderem und besseren Material die knappen 240km durch 4 Klimazonen und über 5.500 Höhenmeter bewältigen wollen.
Nachdem uns die Simson Mopeds beim ÖMM 2017 extrem positiv aufgefallen sind stand fest dass die Mopeds aus dem Hause der VEB Fahrzeug und Gerätewerk Simson Suhl an den Start mussten. Lange Rede, kurzer Sinn, es wurden 2x Simson Schwalbe KR51/1, eine Simson Schwalbe KR51/2 sowie eine Simson S51 beschafft. Zusätzlich gab es noch einen Roller der schon beim ÖMM XVII zuverlässig seinen Dienst unter Beweis gestellt hat.
Da wir ja nun alle nicht die perfekt ausgebildeten KfZ Mechaniker sind gestaltete sich die Ertüchtigung der Maschinen auch als langwieriges Abenteuer. Letztendlich haben wir es aber geschafft und waren tatsächlich eine Woche vor dem ÖMM komplett fahrbereit. Andere Teams, wie zum Beispiel das befreundete Team Fehlzündung von der Allgäu Orient Rallye 2016, hatten da mehr Pech. Auch dieses Team hatte auf die Zweiräder aus Suhl gesetzt, doch eine Schwalbe war komplett am Ende und nicht mehr zu retten. Ersatz als Leihgabe war aber vorhanden und so konnte das Team auch den ÖMM komplett bestreiten.
Donnerstag Nachmittag ging nun los. Alle drei Schwalben (Simone und meine, sowie die von Thomas (für irgendwas muss das Friends bei FuntasticSix & Friends ja stehen)) auf dem Hänger verzurrt. Ziel Hotel VAYA in Sölden. Bei der Anreise haben wir dann ebenfalls eine extreme Verbesserung zum letzten Jahr verspürt. Wir haben keine Anbauteile wie Auspuff oder Krümmer verloren.
Der erste Tag, also Freitag 22.06. war wieder der berühmte Glacie Ride, die Fahrt zum Gletscher in Sölden. Und es kam wie es kommen musste. Ähnlich wie im letzten Jahr war die erste Anhöhe schon zu viel für ein Bike. Diesmal hat es die Ostzicke von Simone dahingerafft. Ostzicke hat kein Gas mehr angenommen. Der Rest der Mannschaft hat den Gletscher ohne Probleme bezwungen. Die Abfahrt war dann eigentlich das erste echte Abenteuer. Trommelbremse vorne und hinten haben den Simson Fahrern alles abverlangt. Wir sind alle wieder sicher im Tal angekommen. Nun galt es noch die Ostzicke wieder Leben einzuhauchen. Da waren die Ingenieure des Arbeiter-und-Bauern-Staat mal so richtig kreativ und haben mit Abstand umständlichste Gaszugsregelungdingens konstruiert. Nichtsdestotrotz haben wir es zusammen mit Hilfe anderer Teilnehmer geschafft und der Gasschieber hat wieder optimal funktioniert. Die KR51/2 angeklickt und dann lief sie endlich wieder für 3 Sekunden. Und dann war wieder Feierabend. Nichts ging mehr. Und gegessen hatten wir auch noch nicht. Und die Fahrerbesprechung war um 20:00 Uhr. Und. Und. Und. Beim essen beschlossen wir aber gemeinsam, dass wir auch gemeinsam am nächsten Morgen starten werden. Also nach der Fahrerbesprechung haben wir noch mal alles geprüft, Vergaser gereinigt, Zündkerze getauscht, etc. Die Schwalbe machte keinen Mucks. Irgendwann kam Jörn auf den glorreichen Gedanken auch mal den Tank zu prüfen. Ok, den Rest dieser Geschichte habe ich vergessen. Aber der Gaszug war wirklich blockiert.
Am Samstag war nun der große Tag. Wecken 04:25. Fury in the Slaughterhouse haben uns wieder geweckt. 05:00 Uhr Frühstück und 05:45 los zur Startaufstellung. Irgendwas war anders als letztes Jahr. Genau, es war ca. 20° C kälter. Satte 4° am 23. Juni. Finde den Fehler.
Dieses Jahr waren über 1.800. Bikes am Start. Es gab dann eine Blockabfertigung. Ca. 200-300 Bikes starteten in einem Block, dann die nächsten. Um 06:45 sind wie dann losgeflitzt. Die Strecke führte wieder über Kühtai die erste Bergetappe hinauf. Und es war ein berauschendes Gefühl nicht nur 8 km/h zu fahren, sondern mindestens 20 km/h. Die Ostzicke hat im Prinzip tapfer durchgehalten. Simone hat ihrer Ostzicke echte Manieren beigebracht. Weil wir alle ähnliches Material hatten konnten wir auch den gesamten Streckenverlauf im Prinzip zusammenfahren. Brenner, Jaufenpass, Timmelsjoch und Mautstation, jede Hürde haben alle Schwalben gemeistert. Gegen 18:00 Uhr sind wir alle wohlbehalten im Ziel eingelaufen.
Die ganze Strecke haben dieses Mal mitgebracht. Viel Spaß beim „absurfen“
Achse, wir sind als Minions verkleidet gefahren. Die meisten haben uns eher als schwedisches Bike Team verstanden. Was für ein Zufall das am gleichen Tag die Deutsche Fussball National Mannschaft gegen die Schweden gespielt haben. Und irgendwie auch gewonnen. Zum Glück. 45 Schweden und 1.795 Nicht Schweden. das wäre nicht gut ausgegangen wenn das Ergebnis anders ausgefallen wäre.
Wir werden zurück kommen, leider nicht 2019. Da sind wir auf dem Baltic Sea Circle, aber 2020 ist fest eingeplant. Wir haben wie immer eigenes Motto, und das steht auch shcon fest. Aber das wird noch nicht beraten.
Hinter der Foto Galerie sind dieses Jahr auch die Live Videos vom ÖMM zu sehen. #MirIstNixPeinlich
Bis bald.
Und hier die Videos